Fake-Shops sind ein ernst zu nehmendes Problem für Verbraucher und tauchen immer häufiger im Netz auf. Zum einen kann man heutzutage im Handumdrehen eine neue, professionell wirkende Webseite erstellen, zum anderen lässt sich mehr als nur gutes Geld damit verdienen, andere Menschen abzuzocken. Die Gewinnmargen sind gigantisch, die Chance erwischt zu werden eher gering. Damit ihr keinen Betrüger auf den Leim geht, verraten wir euch sieben untrügliche Anzeichen, an denen ihr einen Fake-Shop identifizierten könnt.

Fake-Onlineshops: auf den ersten Blick schwer zu erkennen

Auf den ersten Blick scheinen Fake-Shops schwer erkennbar zu sein. Mitunter handelt es sich sogar um exakte Kopien real existierender Onlineshops, die dadurch erst einmal seriös rüberkommen. Außerdem erschleichen sich die Betreiber von solchen Fake-Shops mit hochwertigen Produktbildern, die einfach von den Herstellerseiten kopiert werden und selbst erstellten Gütesiegeln das Vertrauen der Verbraucher. Manche Betreiber gehen sogar so weit, reale Gütesiegel ebenfalls einfach zu kopieren und auf der neu erstellten Fake-Seite einzubinden.

Fast 100 % Gewinnspanne

Sobald die Fake-Shops online sind, lassen sich gute Gewinne erzielen. Dank Google AdWords Anzeigen, die für die entsprechenden Suchanfragen ganz oben auf den Suchergebnisseiten erscheinen, generieren die Betreiber Anfragen. Zwar kostet jeder Klick Geld, doch die Gewinnmarge ist bei erfolgter Bestellung natürlich beachtlich – schließlich gibt es eigentlich gar kein Produkt, das ausgeliefert werden könnte. Stattdessen wird der Umsatz zu 100 % als Gewinn verbucht.

Kaum “schwarze Listen” vorhanden

Weil das “Geschäftsmodell” der Betreiber nur wenige Tage funktioniert, ohne aufzufliegen, verschwinden die Webseiten meist bereits nach kurzer Zeit wieder aus dem Netz. Oft taucht der gleiche (oder ein auf ähnliche Weise vom gleichen Betrüger ersteller) Fake-Shop dann nach ein paar Wochen wieder unter einem neuen Namen auf. Das macht es schwer, die schwarzen Schafe zu ermitteln und andere Verbraucher vor den Betrügern zu warnen.

An diesen 7 Anzeichen erkennt man Fake-Shops

Zwar ist es für Laien oft nicht ganz einfach, einen Fake-Shop auf den ersten Blick zu entlarven, doch es gibt ein paar untrügliche Anzeichen, die beim genaueren Hinsehen darauf hindeuten, dass bei einem Onlineanbieter etwas faul ist.

Anzeichen #1: komische Domain

Fake-Kopien realer Shops erkennt man oft an Domains, die einem zwar bekannt vorkommen, dann aber doch ein paar Ungereimtheiten aufweisen. Das könnte beispielsweise eine ungewöhnliche Domainerweiterung sein. Ist euch ein Onlineshop mit der Domain onlineshopxyz.de bekannt, befindet ihr euch jedoch auf einer Seite mit der Haupt-URL onlineshopxyz.de.com oder onlineshopxyz.de.ru solltet ihr vorsichtig sein.

Anzeichen #2: Zahlung nur per Vorkasse möglich

Auf den ersten Blick scheint alles normal: Als Zahlungsoptionen stehen PayPal, der Rechnungskauf sowie die Vorkasse via Kreditkarte oder Banküberweisung zur Verfügung. Erst im letzten Bestellschritt wird den ahnungslosen Kunden dann nur noch eine Zahlungsoption angezeigt: die Vorkasse. Spätestens jetzt sollten bei euch die Alarmglocken klingeln. Handelt es sich um einen seriösen Anbieter, gibt es eine Support-Hotline, an die ihr euch in einem solchen Fall widmen könntet. Fehlt die Möglichkeit der Kontaktaufnahme, um Zahlungsoptionen abzuklären, sucht ihr besser schnell das Weite und bestellt bei einem anderen Onlineshop.

Anzeichen #3: billigster Preis

Eines der häufigsten Anzeichen, an dem man erkennt, dass es sich um einen Fake-Onlineshop handelt, ist der Preis. Die Masche der Betrüger funktioniert vor allem deshalb so gut, weil die angebotenen Produkte auf keiner anderen Shopseite so günstig zu haben sind. Da lassen sich Kunden auch gerne mal zur Vorkasse hinreißen. Auch die Verfügbarkeit der Produkte ist ein Indiz: Sind beispielsweise Schuhe in allen Größen und Farben in schier unbegrenztem Maße erhältlich, solltet ihr wenigstens stutzig werden. Vorsicht: Nicht jeder Fake-Shop benutzt diese Masche. Viele Betrüger drehen den Spieß auch um, wirken damit seriöser und generieren somit Bestellungen.

Anzeichen #4: falsche Gütesiegel

Zertifikate wie Trusted Shops, eKOMI, Norton Security und TÜV Süd, mit denen sich Onlineshops schmücken, erwecken bei Verbrauchern vertrauen. Solange die Zertifikate auch tatsächlich vergeben wurden, handelt es sich auch tatsächlich um seriöse Anbieter, denen man Vertrauen schenken darf. Das Problem: Man kann diese Zertifikate wie Produktbilder einfach von einer anderen Webseite kopieren und auf dem eigenen Fake-Shop einbinden. Allerdings lässt sich durch einen Klick auf das Gütesiegel prüfen, ob man auf die Webseite des Siegel-Betreibers weitergeleitet wird. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich in der Regel um einen Betrug.

Anzeichen #5: falsche Bewertungen

Bevor ihr eine Bestellung bei einen Onlineshop aufgebt, solltet ihr euch die Bewertungen anschauen. Dabei darf man sich jedoch niemals nur auf die Bewertungen auf der eigentlichen Shop Seite verlassen, sondern sollte auch andere Quellen mit einbeziehen. Zum einen bieten die Gütesiegel-Anbieter wie Trusted Shops und Shopvote ein Bewertungssystem, zum anderen sollten auch bei Google Rezensionen vorhanden sein. Sind die Bewertung auf der Shopseite fast ausschließlich positiv, die Bewertungen bei anderen Bewertungssystemen / -portalen hingegen mies oder erst gar nicht vorhanden, deutet dies auf die Unseriosität des Anbieters hin, der das Vertrauen der Verbraucher mit selbst erstellten Fake-Bewertungen auf der eigenen Shopseite betrügt.

Anzeichen #6: nicht vorhandene oder kopierte AGBs

Die allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGBs, sollten immer vorhanden sein. Doch selbst wenn AGBs vorhanden sind, sollte man genauer hinschauen: Oft handelt es sich hierbei um Fake-AGBs, die von anderen Seiten kopiert wurden. Häufig lassen sich diese daran erkennen, dass viele Tipp- oder Übersetzungsfehler vorhanden sind, da viele Fake-Shop-Betreiber aus dem Ausland stammen und die AGBs mit einem simplen Übersetzungsprogramm erstellen.

Anzeichen #7: fehlendes oder unvollständiges Impressum

Das Gleiche wie für die AGBs gilt auch für das Impressum. Ein Impressum ist in Deutschland Pflicht. Fehlt es, solltet ihr bei einem solchen Shop auf keinen Fall etwas bestellen. Ist hingegen ein Impressum vorhanden, muss dieses in jedem Fall die Adresse, den Namen eines Vertretungsberechtigten sowie eine E-Mail-Adresse und den Verweis auf das Handelsregister enthalten, in dem der Betreiber registriert ist. Tipp: Zwar sind Kleinunternehmer nicht verpflichtet, sich ins Handelsregister eintragen zu lassen, doch wer mit einem seriösen Onlineshop Geld verdienen will, der lässt sich auch zu Beginn seiner unternehmerischen Tätigkeit direkt dort registrieren.

Abgezockt worden? Diese Möglichkeiten habt ihr!

Seid ihr bereits einem Fake-Anbieter auf den Leim gegangen, solltet ihr so schnell wie möglich handeln. Wenn bereits Geld überwiesen wurde, könnt ihr die Überweisung rückgängig machen, indem ihr eure Bank wegen des Sachverhalts kontaktiert. Dies ist allerdings nur wenige Stunden nach erfolgter Online-Überweisung möglich.

SeoFoxx Tipp:

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