Pinterest ist im Vergleich zu anderen, noch ein relativ junges, soziales Netzwerk. Es wurde 2010, im selben Jahr wie Instagram, von den drei amerikanischen Geschäftspartnern, Ben Silbermann, Evan  Sharp und Paul Scierra gegründet.

Grundsätzlich basiert Pinterest auf Bildern, die gepostet und geteilt werden. Die Idee dahinter entstand aus dem englischen Wort „Pinboard“. Die Gründer beschreiben ihr Netzwerk als ‘‘ Katalog einer Ideensammlung‘‘. Posts oder Pins sollen die Nutzer animieren aktiv zu werden, bezogen auf Freizeitaktivitäten oder Projekte.

Am ehesten zu vergleichen ist das Netzwerk mit Instagram. Das im selben Jahr gegründete soziale Netzwerk, basiert wie Pinterest hauptsächlich auf Bildern. Bei Instagram liegt der Fokus der Nutzer tendenziell mehr auf Personen, wobei auf Pinterest Interessen und Marken im Vordergrund stehen.

Bei Instagram werden Bilder chronologisch angeordnet, hingegen bei Pinterest thematisch.  Instagram ist wie ein offenes Bildertagebuch, indem die Nutzer ihren Lifestyle anhand von Schnappschüssen, den persönlichen Kontakten oder auch der Öffentlichkeit präsentieren. Hingegen bei Pinterest stehen mehr qualitative Produktbilder und weniger Schnappschüsse im Vordergrund.

So gibt es bei Pinterest eine extra Pinnwand, die nur der Nutzer selbst sieht, welche als Warenkorb fungiert.  Dort können Produktpins angeheftet werden und zwar von Artikeln, die durch das Surfen auf der Plattform, Interesse geweckt haben. Es können diese natürlich wieder entfernen werden, im Falle man sich doch gegen das Produkt entscheidet. Weiter ist es auch möglich, das Produkt direkt über Pinterest vom Händler zu kaufen.

Pinterest ist ein kontinuierlich wachsendes, soziales Netzwerk, welches mittlerweile schon mehr als 250 Millionen aktive Nutzer zählt. Wichtig ist hier die Tatsache, dass gut die Hälfte aller registrierten Benutzer aus den USA stammt. Wie viele davon aus Deutschland stammen, wurde offiziell nicht kommuniziert.

Der Pinterest Werbeanzeigemanager gibt jedoch eine potentielle Kundenreichweite von 8,3 bis 11,2 Millionen Nutzer in Deutschland an.

Laut den neuesten Registrierungen sind 81% der gesamten Nutzer weiblich und dieser Trend scheint sich nur langsam zu verändern, was man an den Zahlen der Neuregistrierungen erkennen kann, wo der  Männeranteil  nur knappe 40% aus macht. Generell ist der Frauenanteil in den meisten sozialen Netzwerken höher, doch hebt sich das Kontingent der weiblichen Nutzer, speziell bei diesem Netzwerk von anderen ab.

Themen, die auf Pinterest auf großes Interesse stoßen, sind unter anderem Essen und Trinken, Heim Dekoration, Frauenmode, Hochzeiten, Design, Kunst und alle mögliche Beautysparten. Wer mit dem Gedanken spielt, Pinterest als Werbeplattform zu verwenden, sollte sich zuerst die Frage stellen:

Gibt es auf dieser Plattform eine Zielgruppe für das Produkt oder die Dienstleistung die ich anbiete?

Wenn man diese Frage mit ja beantworten kann, ist Pinterest eine sehr gute Wahl um Online Marketing zu betreiben. Es gibt viele Studien, die das Verhalten der Pinterest User analysiert haben. Somit weisen Pinterest Nutzer wesentlich höhere Klickzahlen auf Werbeanzeigen und Werbebanner auf, als die vergleichbaren führenden sozialen Netzwerke.

Zwei Drittel aller Pins, die getätigt werden, repräsentieren Marken oder Produkte. Der Kaufwille der Pinterest Nutzer ist offenbar deutlich höher als bei ähnlichen Plattformen. Weiteres besteht ein Großteil der Suchanfragen, die auf Pinterest getätigt werden, aus einem Shopping/Kaufvorhaben.

Viele nutzen die Plattform als Informationsquelle, wenn sie es in Betracht ziehen, ein Produkt zu kaufen, ob für den On- oder Offlinekauf. Diese Analysen stammen aus einer Statistik des in New York ansässigen Marktforschungsunternehmens eMarketer. Seit März 2019 ist es nun auch für deutsche Unternehmer möglich, Werbeanzeigen auf Pinterest zu schalten. Dazu möchten wir kurz die drei verschiedenen Arten von Werbekampagnen vorstellen, die Pinterest bietet.

Promoted Pins

Promoted Pins, auch Werbepins genannt, sind im Grunde dasselbe wie Facebook Werbeanzeigen, auch Ads genannt. Klar ausgedrückt, sind Promoted Pins Werbekampanien, die genau ihre Ziele auf ihre Kunden abstimmen können.

Bekanntheitssteigerung (Awareness Pins)

Diese Kampagne hat das Ziel, den Bekanntheitsgrad einer Marke oder eines Produkts zu steigern. Mit der Werbeanzeige werden Personen in der angegebenen Zielgruppe, an den sichtbarsten Stellen auf der Pinterest- Benutzeroberfläche angezeigt. Abgerechnet wird pro 1000 Impressionen.

Impressionen: Impressionen geben an, wie oft die jeweilige Werbeanzeige für eine Zielgruppe, auf dem Bildschirm zu sehen war.

Interaktionspins (Engagement Pins)

Diese Art von Kampagne soll die jeweilige Zielgruppe dazu bringen, mit der Werbeanzeige innerhalb von Pinterest zu interagieren. Abgerechnet wird hier mit der Anzahl an Interaktionen (Fotos/Videos anklicken – Anzeige teilen)

Besucher für Ihre Website (Traffic Pins)

Diese Art von Werbeanzeige wird durch Klicks auf eine Website/Onlineshop verrechnet. Mit dem Ziel passende Käufer auf die Webseite zu leiten. Diese Option wird bei Produktanzeigen oft als ‘‘Call to Action‘‘ verwendet, die Aufforderung zum Kauf. Also eine direkte Verlinkung von der Werbeanzeige zum Onlineshop, beispielsweise anhand eines ‘‘hier kaufen‘‘ Button.

Weiteres zeigt eine großräumige Telefonumfrage des Pew Research Centers aus Amerika, welche Art von Personen Pinterest nutzen. Um die 39% der Haushalte in Amerika, die ein Jahreseinkommen von 75,000 US Dollar aufweisen, verwenden Pinterest.

Weitere Studien ergeben, dass Pinterest generell mehr Nutzer aus der Mittelschicht aufweist als andere. Diese Tatsache bestätigt die Ergebnisse, dass prozentuell gesehen 33% mehr Nutzer als Traffic auf Shoppingseiten übergehen, als bei Facebook. Pinterest Nutzer zeigen ein generell höheres Interesse an Produkten als auf vergleichbaren Plattformen.

Weitere Business bezogene Aussagen, die Pinterest selbst veröffentlicht hat:

  • 87% der Pinner haben ein Produkt aufgrund eines Pins auf Pinterest gekauft – 93% planen einen Produktkauf aufgrund Pinterest (Pinterest)
  • 83% der Nutzer sagen, dass sie eher ihrer Lieblingsmarke auf Pinterest folgen würden als ihrem Lieblings- Celebrity (Pinterest)
  • 5% des weitergeleiteten Traffic auf Webseiten stammt von Pinterest (Pinterest)
  • 67% der Pinner nutzen Pinterest auf ihrem Mobiltelefon und shoppen dort in Online Geschäften (Pinterest)

Werbeanzeigen bezogene Aussagen von Shopify:

  • Der durchschnittliche Bestellwert eines Nutzers, der von einem Pinterest Ad auf einen

Onlineshop geleitet wurde, liegt bei rund 50,00 US Dollar, was höher ist als bei allen anderen sozialen Medien (Shopify)

  • Kunden die von Pinterest aus als Traffic auf eine E-Commerce Seite geleitet werden, weisen einen 10 Mal höheren Kaufwillen auf als bei allen anderen sozialen Medien (Shopify)

Fazit:

Tatsache ist, dass Pinterest stetig wächst und aus der Sicht von Online Marketing, fast nicht mehr wegzudenken ist. Für gewisse Unternehmen, die auf die besagten Zielgruppen abzielen, bietet die Plattform eine optimale Marketing Option, welche die Umsätze deutlich steigern lassen kann.  

Es lohnt sich daher, sich in die Materie einzuarbeiten und dem Netzwerk positiv gegenüber zu stehen. Man sollte es als attraktive Alternative gegenüber den anderen zahlreichen sozialen Medien sehen.