
Die 10 größten Social Media-Kanäle im Vergleich
oder Follow us on … everything
Social Media boomt und unsere Welt wird kleiner. Seit aus normalen Bürgern Follower und User wurden, werden Informationen aller Art in Echtzeit mit den Angehörigen der Connected Class überall auf der Welt geteilt. Global gesehen gibt es bereits seit einigen Jahren mehr Menschen mit Facebook-Konto als mit Sozialversicherung – und an deutschen Schulen denkt man sogar darüber nach, den Umgang mit den Sozialen Medien fest im Lehrplan zu verankern.
Die großen Social Media-Kanäle haben mittlerweile eine eigene Form der Kommunikation etabliert: Wir quatschen nicht mehr, wir xingen, bingen und yelpen. Und wir haben Interesse an allem, was sich twittern lässt. Während es vor zwanzig Jahren tatsächlich niemanden kümmerte, ob in China ein Sack Reis umfiel, geht der Schnappschuss heute um die Welt: Innerhalb von Sekunden landet der Reissack im Netz und wird mit „ROFLs“ und „LOLs“ in Windeseile über die verschiedenen Social Media-Plattformen verbreitet. Und ehe noch die ersten Reiskörner aufgelesen sind, liken 42 amerikanische, 18 neuseeländische und 57 europäische Facebook-User den Schnappschuss, während 69 „YOLO“-skandierende Follower den verunglückten Reissack über Twitter teilen.
Deutsches Networken: „Made in Germany“ stirbt aus
Rund 150 aller in Deutschland verfügbaren sozialen Netzwerke sind tatsächlich genuin deutsche Kreationen. Allerdings konnten Plattformen wie studiVZ und schülerVZ an die großen Netzwerke mit internationalem Userstamm niemals wirklich heranreichen. Die einzige Ausnahme ist hier das Karrierenetzwerk XING, das von rund 74 % aller (deutschen) Social Media Manager regelmäßig genutzt wird. Die Netzwerke, die hierzulande die höhsten Marktanteile besitzen, sind größtenteils jedoch nicht „made in Germany“. Dabei zieht sich das Networken wie kaum ein anderes soziales Phänomen durch alle Bevölkerungsschichten und ist für den Mittelstufenschüler mittlerweile ebenso essentiell wie für den Top-Manager. Der einzige Unterschied liegt in der Wahl der jeweiligen Social Media-Kanäle – denn je nach Lebenswelt und Nutzungsabsicht entscheiden User und Follower sich auch für unterschiedliche Netzwerke und Plattformen.
So nutzen zwar sowohl Otto Normalverbraucher als auch führende Wirtschaftsgrößen in erster Linie Facebook, Youtube und Twitter, doch speziell im Geschäftsbereich haben sich zusätzlich besondere Plattformen für die spezifischen Bedürfnisse der Arbeitswelt etabliert. Zu diesen Plattformen zählen sowohl die sogenannten „Karrierenetzwerke“ Xing und LinkedIn als auch Google+, das sich langsam aber sicher zu einer Plattform für die Qualitätssteigerung von Webcontent entwickelt und entsprechend an Bedeutung gewinnt. Gemeinsam ergeben die bevorzugten Netzwerke für geschäftliche und alltägliche Kommunikation laut „Statista“ im Durchschnitt folgende Top 10 der in Deutschland genutzten Netzwerke:
Soziales Netzwerk | Zielgruppe | Vor- und Nachteile | NutzerInnen ( X % der Gesamtbevölkerung) |
1. Facebook | Alle Bevölkerungsgruppen unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Position (weniger Nutzer-Innen im Bereich 50+) | Vorteile: Große Reich-weite, keine KostenNachteile: Rasante Verbreitung möglicher-weise fehlerhafter Inhalte; Möglichkeit eines sog. „Shitstorms“; möglicherweise kritischer Umgang mit sensiblen Daten | 36,00% |
2. Diverse Blogging-Dienste | Alle Bevölkerung-sgruppen unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Position (weniger NutzerInnen im Bereich 50+) | Vorteile: Große Reichweite, keine KostenNachteile: Je nach Medium möglicherweise nur geringe Reichweite | 9,10% |
3. Google+ | Vornehmlich genutzt im geschäftlichen Bereich zur Bewertung von Einträgen bzw. zur Meinungsbildung | Vorteile: Im Grunde eine kostenlose Form von Empfehlungsmarketing; bietet einen raschen Überblick über unter-schiedliche Möglich-keitenNachteile: Noch nicht sehr verbreitet, aber durchaus ausbaufähig | 6,60% |
4. WordPress.com | Alle Bevölkerungs-gruppen, grundsätzlich aber mehr für den alltäglichen Gebrauch bestimmt (weniger NutzerInnen im Bereich 50+) | Vorteile: Große Reichweite v.a. durch die sog. „Reblogging“-Funktion | 6,20% |
5. Stayfriends | Grundsätzlich alle Bevölkerungsgruppen,unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Position (weniger NutzerInnen im Bereich 18 bis 40) | Vorteile: Große Reichweite, da es sich um den größten deutschen Suchdienst in diesem Bereich handelt.Nachteile: Die Premium-Funktionen sind nicht kostenlos. | 5,20% |
6. XING | Arbeitnehmer, Arbeitgeber, v.a. Freiberufler und Unternehmensgründer | Vorteile: Erlaubt den berufsbezogenen Informationsaustausch, Konferenzschaltungen etc., große ReichweiteNachteile: In den Premium-Funktionen nicht kostenfrei | 4,30% |
7. Twitter.com | Alle Bevölkerungsgruppen unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Position (weniger NutzerInnen im Bereich 50+) | Vorteile: Große Reichweite, keine KostenNachteile: Rasante Verbreitung möglicher-weise fehlerhafter Inhalte; Möglichkeit eines sog. „Shitstorms“; möglicherweise kritischer Umgang mit sensiblen Daten | 3,50% |
8. Tumblr | Alle Bevölkerungs-gruppen, grundsätzlich aber mehr für den alltäglichen Gebrauch bestimmt (weniger NutzerInnen im Bereich 50+) | Vorteile: Große Reichweite v.a. durch die sog. „Reblogging“-Funktion | 2,50% |
9. COSMiQ | Alle Bevölkerungs-gruppen, grundsätzlich aber mehr für den beruflichen Gebrauch bestimmt | Vorteile: Verknüpfung der Suchmaschinen-Funktion mit einem digitalen Auskunftsdienst, was die Trefferquote erhöht | 2,30% |
10. LinkedIn | Arbeitnehmer und Arbeitgeber, vor allem jedoch Führungskräfte | Vorteile: Erlaubt den berufsbezogenen Informationsaustausch, Konferenzschaltungen etc., große Reichweite (international deutlich besser aufgestellt als XING)Nachteile: In den Premium-Funktionen nicht kostenfrei | 2,10% |
Globales Networken: Amerika führt, doch China holt auf
Auf rund 7,2 Milliarden Weltbevölkerung kommen aktuell gute 5,7 Milliarden Profile in Netzwerken überall auf dem Globus. Bedenkt man jedoch, dass nur gute 34 % der Weltbevölkerung überhaupt Zugang zu einem Internetanschluss haben, ist diese Zahl selbst unter der Annahme von Doppel-, Dreifach- und Fake-Accounts überaus beeindruckend. Unangefochtener Social Network-Champion ist nach wie vor das amerikanische Netzwerk Facebook, das weltweit mehr als 1,4 Milliarden sogenannter „Unique Visitors“ pro Monat verzeichnet. Zusammen mit Facebook Messenger sind es sogar knapp zwei Milliarden. Bei diesen „Visitors“ handelt es sich um InternetnutzerInnen, die die jeweilige Website monatlich zwar mehrfach aufrufen, deren Besuch jedoch nur einmal gezählt wird. Im Gegensatz zu NutzerInnen, die quasi zufällig auf der betreffenden Seite landen, handelt es sich bei „Unique Visitors“ also um User im engeren Sinne.
Auch andere amerikanische Dienste wie Whatsapp, LinkedIn, Skype, Google+, Instagram, Twitter und Snapchat schneiden im Konkurrenzkampf um die Social Media-Gemeinde überdurchschnittlich gut ab. Gemeinsam können diese sieben Dienste weitere gute zwei Milliarden NutzerInnen weltweit auf sich vereinen. Die xingende, bingende und yelpende Gemeinschaft blickt also weiterhin ehrfurchtsvoll Richtung Freiheitsstatue, während sich im Osten mit China und Indien eine neue Social Media-Macht erhebt. In Sachen Social Networking ist dem asiatischen Raum bisher zwar relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt geworden, doch an den Zahlen ändert dies nichts: Tatsächlich sind die chinesischen Dienste Qzone, QQ und WeChat (alle drei von dem Unternehmen „Tencent“ entwickelt) und Sina Weibo, gegründet im Jahre 2009 von der Sina Corporation, nämlich die Netzwerke mit den meisten NutzerInnen nach Facebook.
Gemeinsam kommen sie auf gut 1,1 Milliarde Userinnern und User – und das, obwohl die vier Dienste fast ausschließlich im asiatischen Raum verbreitet sind, während die 1,4 Milliarden Facebook-Fans und die 500 Millionen Facebook Messenger-NutzerInnen über den gesamten Planeten verteilt sind. Diese starke Konkurrenz aus dem Osten macht mittlerweile auch die westlichen Marktführer nervös, weshalb Anbieter wie Facebook und Google bereits seit einiger Zeit an Möglichkeiten arbeiten, auch bisher weitestgehend unerschlossene Gebiete in der sogenannten „Dritten Welt“ mit erschwinglichem Internetzugang zu versorgen.
Hey,
sehr interessanter Artikel und super Übersicht. Aber mich verwundert, dass Instagram nicht unter den 10 größten Media Kanälen auftaucht?
Lg