Qualität statt Quantität

Besonders wichtig ist für Suchmaschinen die Qualität des Backlinks. Es wird versucht zu beurteilen, ob der Backlink sinnvoll gesetzt wurde. Damit ist gemeint, dass Google und andere Suchmaschinen alles nur erdenkliche daran setzen, einen guten von einem schlechten Backlink zu unterscheiden. Ein guter Backlink bezeichnet dabei einen Link, der beispielsweise von einer angesehenen Seite mit Bezug zum Thema auf eine Internetseite mit eben diesem Thema zeigt und so beispielsweise weiterführende oder tiefere Informationen anbietet.

Die Seite mit diesem eingehenden Link wird von Google dann als „besser“ indiziert – schließlich war sie für den Betreiber der anderen Seite interessant genug, um für tiefer greifende Informationen auf sie zu verweisen. An dieser Stelle sollte noch einmal erwähnt werden, dass ein Backlink zwar eine große Rolle beim Ranking spielt, jedoch noch lange kein Alleinkriterium ist. Es ist dem Ranking übrigens hinderlich, wenn unzählige Backlinks aus verschiedensten, weitgehend unbekannten Quellen vorhanden sind – die Wahrscheinlichkeit, dass diese Links mit der alleinigen Absicht erstellt wurden, das Ranking zu verbessern, ist für die Suchmaschine je nach Situation zu hoch – die Website wird dann abgewertet.

Man spricht hier auf vom sogenannten „künstlichen Linkaufbau“, welcher, um damit Erfolg zu haben, äußerst gewissenhaft vorgenommen werden sollte. Derartige Links sind damit „schlechte Backlinks“. Spätestens hier wird deutlich, was die Überschrift dieses Absatzes bereits verraten hat: Die Qualität der Backlinks ist wichtiger als die Quantität.

Für weitere Informationen bzgl. der Qualität von Backlinks bestehen genügend Informationen im Internet. Leider würden diese den Rahmen des Artikels sprengen und zu einer thematisch bedenklichen Irritation führen.

Warum könnten Backlinks weniger wichtig werden?

Nun, zuerst einmal sei angemerkt, dass die russische Suchmaschine Yandex im Jahr 2014 eine Zeit lang Rankings getestet hat, ohne dabei Backlinks zu beachten. Gerade angesichts der vielen Maßnahmen zum künstlichen Linkaufbau scheint dies zweckmäßig: Laut einer Umfrage von Moz® unter 300 befragten Personen geben in den USA etwa 23 % davon an, monatlich zwischen 5.000 und 10.000 Dollar alleine für die künstliche Linkbildung auszugeben – ein erstaunlich hoher Wert, doch es geht noch weiter: 37 % der Befragten gaben an, zwischen 10.000 und 50.000 Dollar dafür auszugeben – ebenfalls pro Monat versteht sich.

Zusammen gelegt geben demnach 50 % der Befragten im Jahr zwischen 60.000 und 600.000 (!) Dollar für Linkbildung aus. Das i-Tüpfelchen: Etwas über 70 Prozent der Befragten wollen ihr Budget diesbezüglich im kommenden Jahr erhöhen. Hier sollte gesagt werden, dass die Umfrage vom Juli 2014 stammt. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Zahlen inzwischen weiter gestiegen sind. Aus Sicht der Suchmaschinen ist dies ein Graus: Sie müssen viel Geld und Zeit darin investieren, ihre Algorithmen so zu verbessern, dass ein künstlicher Linkaufbau erkannt wird – schließlich geht es einer Suchmaschine in erster Linie darum, dem Nutzer das inhaltlich bestmöglichste, hochwertigste Ergebnis anzuzeigen und nicht das mit den meisten Links.

Ohne den künstlichen Linkaufbau wäre die Anzahl der Backlinks, die auf eine Seite verweisen, ein klares Zeichen dafür, dass sie von vielen Nutzern bzw. Webseitenbetreibern geschätzt wird. Weil dem aber nicht so ist, gibt es für Suchmaschinen nur wenige Möglichkeiten:

Die vollkommene Entwertung von Backlinks

  • Diese Variante wurde zwar kurz von der russischen Suchmaschine Yandex praktiziert, jedoch ist auch sie wieder zur Berücksichtigung von Backlinks zurückgekehrt – wohl nicht ohne Grund. Auch Google macht keine Anstalten, sich ganz vom Thema Backlinks zu entfernen, war dies doch schon zu Beginn ein wichtiger Teil der Unternehmensgeschichte, der sicherlich zum Erfolg beigetragen hat.

Eine Abwertung des Faktors „Backlinks“ beim Bestimmen des Rankings

  • Diese Möglichkeit ist eher in Betracht zu ziehen, angesichts der Tatsache, dass Backlinks schon zu Beginn des Unternehmens Google in die Rankingbestimmung miteinbezogen worden, ist sie aber nicht sehr wahrscheinlich. Dies gilt dementsprechend auch für die anderen Suchmaschinen.

Neue/bessere Algorithmen zur Erkennung von künstlichem Linkaufbau

  • Diese Maßnahme wird von Google zurzeit verfolgt. Das Penguin-Update im Jahr 2012 hat bereits darauf hingeführt, kommerziell erstellte, bzw. alleine aus dem Zweck des höheren Suchmaschinenrankings entstandene, Backlinks zu erkennen und die Website dementsprechend abzuwerten. Mit dieser Methode fährt Google scheinbar am besten, auch wenn damit ein ständiger Konflikt zwischen der SEO-Optimierung mittels Linkaufbau (offpage) und der Verbesserung der Algorithmen entsteht. Rein wissenschaftlich betrachtet hat diese Form der Konkurrenz aber auch Vorteile: Auf beiden Seiten steigt die Kreativität und neue Techniken werden sofort umgesetzt.

Abschließende Bemerkung

Um also ehrlich zu sein wird hiermit die Frage beantwortet, die sich im Titel ergibt: Backlinks sind und werden nicht überflüssig sein. Es könnte jedoch passieren, dass sich mit der Zeit wichtigere Rankingparameter ergeben und dass Backlinks in diesem Zuge weniger stark in die Wertung einer Website mit einfließen. Momentan jedoch sind Backlinks einfach zu wichtig, als dass darauf komplett verzichtet werden könnte: So repräsentieren sie doch direkt die Wichtigkeit einer Website, die von anderen Webseiten in diese gelegt wird. Es bleibt außerdem zu sagen, dass selbst der kommerzielle Linkaufbau, wenn er denn „gut gemacht“ ist, die Qualität einer Webseite erhöhen kann.

Dies aber ist nicht die Regel, weil dies im Gegensatz zum Profit bzw. zum Ranking keine priorisierte Stellung innehat.