SEO Trends 2018: Wie entwickelt sich das Onlinemarketing im neuen Jahr?

Während sich das Jahr 2017 so langsam dem Ende neigt und die Sektflaschen bereits kaltgestellt werden, ist es für uns an der Zeit, einen Ausblick auf das Onlinemarketing Jahr 2018 zu werfen. Was ändert sich bei Google und Co und welchen Einfluss werden diese Veränderungen auf die SEO haben?

SEO Neuigkeiten in 2018

Genauso wenig wie die Welt zur Jahrtausendwende untergegangen ist, wird es auch am 01.01.2018 um 00:00 Uhr nicht den großen SEO-Knall geben, der alles verändert, was 2017 noch galt. Vielmehr sind Onlinemarketing und SEO Bereiche, die dynamisch sind und sich andauernd verändern. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die im letzten Jahr immer relevanter wurden und im nächsten Jahr voraussichtlich von noch größerer Bedeutung sein werden als zu gegenwärtigen Zeitpunkt.

Zu den SEO Trends 2018 gehören:

  • Featured Snippets
  • Sprachsuche
  • der Mobile-First-Index
  • Visual Content und
  • Googles Künstliche Intelligenz.

Featured Snippets: W-Fragen Optimierung stärker gefragt

Neben den klassischen Organischen Suchergebnissen und Werbeanzeigen, spielt Google auch andere Formate als Suchergebnisse aus. Eines der Formate: Featured Snippets. Anstatt nur Seiten zu listen, welche die Antwort auf eine konkrete Frage liefern, generiert Google automatisiert einen (Antwort)text aus einer verlinkten Seite und stellt diesen exponiert in einer Box dar. Bisher werden vor allem Seiten, die konkrete Antworten auf W-Fragen liefern, mit einem Featured Snippet belohnt. Im Jahr 2018 könnten die Featured Snippets ausgeweitet werden. Für SEOs wird es deshalb in 2018 wichtig sein, die Seiten so zu optimieren, dass Google es leicht hat, die nötigen Antworten für Featured Snippets zu extrahieren. Auflistungen, Tabellen und ein spezielles Frage-Antwort-Format maximieren die Chance, als Featured Snippet auf Seite 1 in Google gelistet zu werden.

Sprachsuche: Long-Tail-Keywords im Fokus

Die Optimierung für die Sprachsuche-Funktion von Google ist eng mit der Optimierung für Featured-Snippets verknüpft. Der Grund:

Wir sprechen anders als wir schreiben; konkrete Fragen in ausformulierten Sätzen weichen Keyword-Phrasen.

Das verändert auch die Art und Weise, wie Content aufbereitet sein muss, um für die Sprach-Suchanfragen gut zu ranken. Beispiel: Statt “Wetter Hamburg” platzieren User eher Suchanfragen wie “Wird es nächste Woche in Hamburg regnen”. Auch wenn wir hier durchaus eine Chance für einen mit Regenwolken bedeckten Himmel sehen, ist eines ganz klar: 2018 werden Long-Tail-Keywords für die SEO noch wichtiger werden.

Unser SEO-Tipp: Die Anforderung wird sein, ganz konkrete Suchanfragen noch effizienter zu bedienen. Im Besonderen wird dies einen Einfluss auf eine eindeutige und gut ausgebaute Kategorie Struktur bei umfangreichen Webseiten und Onlineshops haben.

Mobile-First-Index: Usability maximieren

Bei Google heißt es in 2018 nicht “America First”, sondern “Mobile First”. Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets verändern nicht nur die Art und Weise der Suchanfragen, sondern auch die Häufigkeit selbiger; schließlich haben die meisten Menschen ihr Handy überall dabei.

Anhand offizieller Statistiken ist zu erwarten, dass 2018 das globale Datenvolumen über mobile Endgeräte bei 17 Exabytes / Monat liegen wird. Bis 2021 soll dieses laut einer Prognose von Statista auf 49 Exabytes steigen. Schon jetzt liegt der Anteil der mobilen Suchanfragen bei über 50 Prozent.

All das ist Grund genug für Google, den mobilen Index zum Hauptindex zu machen. Nachdem Google bereits im November 2016 ankündigte, mit der Umstellung auf einen mobilen Index begonnen zu haben, erwartete man die Umstellung auf den Mobile-First-Index bereits 2017. 2018 könnte es dann endlich soweit sein.

Unser SEO-Tipp: Ihr tut gut daran, den Fokus noch stärker auf Responsive-Webdesign, PageSpeed sowie eine für mobile Endgeräte freundliche Usability zu setzen. Zudem sind Aufteilung und Struktur des Contents für Mobilgeräte NOCH wichtiger als für den Desktop.

Google Lens: Revolution in puncto “Visual Search”?

Dass das Internet immer visueller und damit bunter wird, zeigen nicht zuletzt die bunten Status-Hintergründe bei Facebook und der Erfolg von Instagram und Pinterest. In der SEO Strategie für 2018 wird demnach ein Hauptaugenmerk auf der visuellen Aufbereitung von Beiträgen und Seiten liegen. Mit Google Lens setzt die Suchmaschine beim Thema “Visuals” gigantische Maßstäbe und treibt die Bemühungen hinsichtlich künstlicher Intelligenz noch weiter voran. Schon im 4. Quartal 2017 soll das Lens-Programm in den Google Assistant integriert werden. Spätestens 2018 müssen sich Webseitenbetreiber genauer mit dem Thema auseinandersetzen, auch wenn die Technologie noch nicht zu 100 % ausgereift ist. Die Idee hinter Google Lens: Wenn User ein Objekt durch den Sucher ihrer Kamera-App betrachten, sollen ihnen detaillierte Informationen dazu angezeigt werden. Bei einer Blume könnte es der Name und die Gattung der Pflanze sein, bei einem Restaurant-Logo sind es die Öffnungszeiten und Bewertungen; das Betrachten eines Kleidungsstückes könnte Nutzern direkt den günstigsten Preis inkl. Link zu einem Onlineshop ausspielen.

Unser SEO-Tipp: Während Onlineshops ohnehin mit zahlreichen Produktbildern bestückt sind, solltet ihr auch bei anderen Webseiten, egal ob Firmenhomepage oder Infoportal, verstärkt Bilder integrieren, um Google die nötigen Daten für Programme wie Google Lense zu liefern.

Google RankBrain: Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Bereits seit 2015 arbeitet der Google Algorithmus mit künstlicher Intelligenz. Googles sogenanntes “RankBrain” lernt selbstständig, indem es andauernd Begriffe interpretiert, diese in Beziehung zueinander setzt und damit auch bislang unbekannte Wörter und mehrdeutige Anfragen bedienen kann. Nach Backlinks und semantischen Signalen wie dem Nutzerverhalten, gilt RankBrain als der drittwichtigste Ranking-Faktor bei der SEO. Vor der Einführung von RankBrain wurden die Bewertungsmaßstäbe für ausgespielte Suchergebnisse von den Entwicklern vorgegeben. Nachgebessert wurden die “Filter”, wenn diese Suchergebnisse nicht zufriedenstellend waren, weil Webseitenbetreiber mit speziell ausgerichteten Inhalten und “falschen” Backlinks versuchten, diese Ergebnisse zu manipulieren. Bekannte Google Updates waren beispielsweise “Panda”, “Penguin” und “Pidgeon”. Weil RankBrain hingegen nicht auf statistischen Werten basiert, sondern mittels Machine Learning ständig Informationen vergleicht, Muster erkennt und neue Verbindungen schafft, wird es schwarzen Schafen (und schwarzen Hüten: “Black-Hats”) 2018 noch schwieriger gemacht werden. Langfristig werden sich stattdessen Webseiten mit nutzerfreundlichen Inhalten durchsetzen, welche die tatsächlichen Suchanfragen der User bestmöglich bedienen, ohne dabei jedem kurzfristigen SEO Trend hinterherzulaufen.

Fazit: Mehr User, weniger “Blabla”

Verknüpft man alle Teilbereiche miteinander, lässt sich der SEO Trend 2018 mit einem einzigen Satz beschreiben:

Der Nutzer steht im Vordergrund, nicht der Algorithmus

Mit der Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz, einem noch größeren Fokus auf visuellem Content und der Herausforderung, Texte, Produkte und andere Inhalte so zu strukturieren, dass diese insbesondere Longtail-Suchanfragen über Sprachsuchen bedienen, werden Suchmaschinenoptimierung und Onlinemarketing im Jahr 2018 ein neues Level erreichen. SEO Textoptimierung mittels der WDF*IDF Formel oder der reinen Keyworddichte muss neu gedacht werden; Mehrwert, Aufteilung und visuelle Stützen für geschriebenen Content werden 2018 an Relevanz hinzugewinnen. Unangetastet bleiben sinnvolle SEO-Praktiken wie Linkbuilding durch hochwertige Backlinks (vom Backlink-Kauf raten wir euch dringend ab, sofern ihr keine Google Abstrafungen riskieren möchtet). Weil SEO nur ein Teilbereich des Onlinemarketings darstellt, bleiben auch die Entwicklungen im Social-Media-Bereich interessant.